Teppiche für Allergiker*innen

Das Teppiche für Allergiker*innen nicht geeignet sind, ist ein weitverbreiteter Mythos. So gelten diese häufig als Staubfänger, weshalb die meisten Allergiker*innen im ersten Moment vor Teppichen in den eigenen vier Wänden zurückschrecken. Kein Wunder: Früher wurde bei Überempfindlichkeit gegen Hausstaub dazu geraten, völlig auf Teppiche zu verzichten. Aber stimmt das überhaupt? Keineswegs! Denn die richtige Teppichwahl ist sogar eine echte Wohltat für deine Allergien. Wir zeigen dir, worauf es ankommt!

Lichtdurchflutetes Wohnzimmer mit bodentiefem Fenster und einem großen, flachgewebten Teppich aus natürlichen Materialien, der allergikergeeinet ist

Entspannt durchatmen - dank Teppichen!

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) hat im Rahmen einer im Jahr 2005 durchgeführten Studie festgestellt, dass in Räumen mit einem glatten Fußboden wesentlich mehr Staub gemessen entsteht als in Wohnungen mit Teppichen. Auf glatten Fußböden sammelt sich Staub nämlich bereits nach kurzer Zeit und wird bei jedem noch so kleinen Luftzug aufgewirbelt, in der Raumluft verbreitet und gelangt von dort aus in die Atemwege.

Teppiche wirken - im Gegensatz zu einem Laminat- oder Dielenboden staubbindend. Gerade bei einer Hausstauballergie helfen Teppiche, da sie Staub und somit auch den Allergie verursachenden Milbenkot in ihrem Gewebe binden. Den Staub kannst du dann mit einem Staubsauger recht schnell und unkompliziert entfernen und die Staubkonzentration in der Raumluft so gering wie möglich halten.

Blonde Frau, die eine Hausstauballergie hat und sich die Nase mit einem Taschentuch putzt

Schon gewusst?

Etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung leiden an einer Allergie gegen Hausstaubmilben. Dabei ist es vor allem der im Hausstaub enthaltene Milbenkot, der unangenehme allergische Reaktionen wie Juckreiz, Niesen und Atemnot hervorruft. Milben sind winzige, mit bloßem Auge nicht zu erkennende Spinnentiere, die in jeder Wohnung vorkommen: In nur einem einzigen Gramm Hausstaub können beispielsweise bis zu 4.000 Milben enthalten sein.

Um die Symptome einzudämmen, wird Allergiker*innen empfohlen, sich ausschließlich in einer milben- und staubfreien Umgebung mit möglichst unbelasteter Raumluft aufzuhalten. Und genau hier kommen Teppiche ins Spiel!

Lichtdurchflutetes Schlafzimmer mit rundem Juteteppich als Bettvorleger

Teppiche für Hausstauballergiker*innen

Ein Teppich ist für Hausstauballergiker*innen also definitiv eine gute Idee. Doch nicht jedes Modell ist auch wirklich perfekt für dich als Allergiker*in geeignet. Wir zeigen dir, wie du den für dich passenden Teppich findest.

Wohnzimmer mit Kurzflorteppich in Beige und Braun unter einem grauen Zweiersofa mit großer Pflanze in der linken Zimmerecke

Die richtige Faserlänge

Wir empfehlen dir als Allergiker*in, Teppiche mit langen Fasern zu vermeiden. Hochflor- oder Shaggyteppiche nehmen nämlich deutlich mehr Hausstaub auf als Kurzflorteppiche. Letztere lassen sich zudem einfacher und unkomplizierter reinigen. Ein Kurzflorteppich, den du regelmäßig pflegst, ist also der perfekte Begleiter für Allergiker*innen, die empfindlich auf Hausstaub oder Milben reagieren.

Kurzflorteppiche

Das Material

Helles und luxuriös eingerichtetes Wohnzimmer mit Sofa in organischer Form und schwarz-weißem Teppich aus Wolle, der geeignet für Allergiker ist

Teppiche aus Naturfasern

Du hast dich aber jetzt doch schon Hals über Kopf in einen Naturfaserteppich verliebt? Kein Problem! Denn auch Naturfasern sind eine gute Wahl für Allergiker*innen. Besonders Wollteppiche binden den Staub aus der Luft sehr gut und tragen so zu einer besseren Raumluft bei. Wichtig ist dabei jedoch, dass du deinen Teppich aus Wolle regelmäßig und sehr gründlich reinigst, um den angesammelten Staub zu entfernen. Auch Juteteppiche und Sisalteppiche sind für Allergiker*innen geeignet. Mit regelmäßigem Absaugen, Ausklopfen und Lüften hälst du deinen Jute- oder Sisalteppich frisch.

Naturfaserteppiche

Leseecke im Schatten mit schwarzem Juteteppich, weißem Sessel und vielen Pflanzen

So reinigst du deinen Teppich

Das A und O für Allergiker*innen ist die regelmäßige und richtige Reinigung deiner Teppiche. Denn nur so entfernst du den angesammelten Staub und Milben gründlich und nachhaltig. Noch mehr Tipps und Tricks rund um die Reinigung und Pflege deines Teppichs erhältst du bei uns im Blog.

Bild von oben auf einen Flur mit langem Läufer in Braun-Orange vor der Eingangstür und einer Sitzbank an der Wand

Der richtige Staubsauger

Im Allgemeinen gilt es für Allergiker*innen herkömmliche Staubsauger-Modelle zu meiden. Der Grund: Sie geben einen Teil der angesaugten Luft – und mit ihr auch die feinsten Staubpartikel – über den Filter und das Gehäuse wieder an die Raumluft ab. Verwende daher als Allergiker*in ausschließlich einen modernen Staubsauger mit Allergikerfilter. Dieser sogenannte HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air-Filter) filtert Allergene aus der vom Sauger verbrauchten Luft und bindet damit selbst feinste Staubpartikel ab. Je nach Leistungsvermögen werden die verbauten Feinstaubfilter in verschiedene Klassen eingeteilt: Am effektivsten sind Filter der Klasse 13, die laut Hersteller 99,95 % der Staubpartikel zuverlässig zurückhalten.

Abhilfe schafft außerdem ein Staubsauger mit Wasserfilter: Die angesaugte Luft wird statt in einen Beutel in ein Wasserbad geleitet und dabei von Staubpartikeln gereinigt. Zusätzlich werden Staub und Milben im Wasser gebunden und anschließend einfach mit dem Schmutzwasser entsorgt, ohne dabei in die Atemluft zu gelangen.

Tipp: Achte darauf, dass dein Sauger im besten Fall zusätzlich über einen mechanischen Bürstenkopf verfügt. Dadurch kannst du auch feinste Staubpartikel aus dem Flor des Teppichs entfernen.

Gereinigter, beerenroter, großer Teppich aus Viskose im Wohnzimmer unter einem großen Cordsofa mit Couch-Tisch aus Glas

Der richtige Staubsaugerbeutel

Du kennst es als Allergiker*in wahrscheinlich auch: Das Wechseln des Staubsaugerbeutels ist eine einzige Qual! Damit das kein Problem mehr darstellt, verwende lieber Staubsaugerbeutel mit antibakterieller Beschichtung im Inneren der Beutel, denn diese verhindert die Vermehrung von Schimmel, Milben und Bakterien. Gleichzeitig wird weniger Staub beim Wechseln des Beutels aufgewirbelt.